
In eine fremde Rolle schlüpfen, den eigenen Körper als Ausdrucksmittel erfahren, mit Stimme und Sprache arbeiten: All das gehört unmittelbar zu einer Bildung, die beim ganzen Menschen ansetzt und gerade bei Jugendlichen zu wichtigen Prozessen in der Entwicklung führen kann.
Dazu kommt das Erlebnis, in der Gruppe am Zustandekommen eines Ganzen mitzuwirken, was im normalen Schulalltag oft zu kurz kommt.
Vielseitigkeit im Zentrum
Bei unserer Theaterarbeit legen wir Wert darauf, dass die jungen Menschen Gelegenheit erhalten, ihre Stärken einzubringen, vielleicht manche Fähigkeit erst zu entdecken.
Neben dem schauspielerischen Aspekt nehmen Musik, Gesang und Tanz eine wichtige Rolle ein. Dabei arbeiten Fachleute aus verschiedenen künstlerischen Gebieten zusammen. Aufgaben wie Licht- und Tontechnik werden unter fachkundiger Anleitung meist von Schülerinnen und Schülern übernommen.
Der Arbeitsprozess
Die Arbeit an einem neuen Projekt beginnt im Mai mit fünf Theaterworkshops, in denen die neue Gruppe zusammenfindet und grundlegende Fertigkeiten vermittelt werden. Von September bis Februar entwickeln wir gemeinsam die neue Inszenierung, am Ende stehen jeweils fünf Aufführungen, mit denen wir in den letzten Jahren jeweils ca. 1000 Zuschauer erreichten.
Kollegi-Theater 2025
„Spieglein, Spieglein“
Ein Ensembleprojekt
Spieglein, Spieglein an der Wand
Wer ist der Schönste im ganzen Land?
Zeugnis, Zeugnis in der Hand
Wer ist die Klügste im ganzen Land?
Be nice, be sexy
Und du bisch begehrt
Be smart, work hard
Und d Türä stönd diär offä.
Your future is bright
And your future starts now!
Spieglein, Spieglein an der Wand
wer ist die Schönste im ganzen Land?
Zeugnis, Zeugnis in der Hand
Wer ist die Klügste im ganzen Land?
Your journey starts now
Du erreichsch jedes Ziel
Unlock your potential
Du hesch’s i der Hand.
Believe in yourself
With a smile on your – Screen.
Laden Sie hier den Flyer zum Theater 2025 herunter.
Leitung
Georg Suter
Bettina Zumstein
Michael Schlüssel
Preise
Erwachsene: | CHF 20.00 |
Lernende und Mitarbeiter Kollegi: | CHF 10.00 |
Kollegi-Schülerinnen und -Schüler: | CHF 5.00 |
Vorverkauf
Kaufen Sie Ihre Tickets gleich hier im Webshop oder reservieren Sie diese in der Kollegi-Bibliothek (041 819 77 04) zur Abholung und Barbezahlung an der Abendkasse.
Stroboskop-Warnung
Bei diesem Theater werden Stroboskopeffekte, wie eine Discokugel und flackernde Lichter verwendet. Bei bestimmten Lichtern können unter Umständen epileptische Anfälle ausgelöst werden. Aus diesen Gründen warnen wir Epileptiker oder Epilepsiegefährdete.

Aufführungen der letzten Jahre
2025: Spieglein Spieglein
2024: Ist mein Mikro an?
2023: Frühlings Erwachen (Jubiläums-Theater)
In unserer Neufassung von Wedekinds ‘Frühlings Erwachen’ kommen neben 35 Spielerinnen und Spielern das Kollegi-Orchester, eine Band und der Chor zum Einsatz. Ausserdem sind Schülerinnen und Schüler bei der Plakatgestaltung, dem Bühnenbild und der Technik engagiert. Ein wahrhaftes Schulprojekt also, an dem ein gutes Drittel unserer Schülerschaft in irgendeiner Form beteiligt ist.
2022: Jedermann
Jedermann – das ist das Spiel «vom Sterben des reichen Mannes», Hofmannsthal schrieb es eigens für die Salzburger Festspiele. Das diesjährige Kollegitheater orientiert sich zwar am Thema des Originalstückes, aber in Form von lockeren Variationen der Problematik. Der Tod wird in unserer Fassung von einem frustrierten Gott in die Welt der heutigen Jugendlichen geschickt, um sie aufzurütteln, damit sie sich der Bedeutung eines gelungenen Lebens bewusst werden. In verschiedensten Situationen begegnet dieser unheimliche Bote jungen Menschen und provoziert Reaktionen – manchmal erwartbare, manchmal überraschende.
2021: Future Tales
In diesem Jahr hat das Kollegitheater pandemiebedingt nur ein kleineres Projekt auf die Bühne gebracht. Aber wir haben die schwierigen Umstände auch als Chance gesehen und uns erstmals an einem selbst entwickelten Stück versucht. Future Tales erzählen von der Zukunft der Partnerwahl, der Familie und einer Welt, in der Gefühle eher ein Störfaktor sind. Die entstandenen Szenarien haben ihren Ausgangspunkt in heutigen Tendenzen und entwickeln diese weiter – komisch, grotesk, aber auch nachdenklich.
2020: Romeo und Julia
Die Kollegi-Fassung versetzt Shakespeares Klassiker in das heutige Rapper- bzw. Hip Hop Milieu. So wird es möglich, die weitgehend gereimte Sprache des Originals in einer neuen, zeitgemässen Form aufzugreifen. Und auch sonst gibt es genügend Anknüpfungspunkte, die das Stück für ein Theater mit Jugendlichen attraktiv machen: Das junge Alter der Protagonisten, die Unmittelbarkeit der Gefühle, der zum Teil derbe Humor, der Krieg der Gangs, die sich verbal und dann auch physisch bekämpfen … all das ermöglicht Identifikation bei gleichzeitiger Distanz, die durch den klassischen Stoff von sei bst gegeben ist.
2019: Parzival - World of the holy grail
Parzival, das ist der ‚tumbe Tor’, erzogen in strenger Weltabgeschiedenheit von seiner Mutter Herzeloyde. Denn eines soll er sicher nicht werden: Ritter – wie sein Vater, der Herzeloyde sitzenliess, um nach neuen Abenteuern zu suchen. Das Projekt misslingt natürlich, Parzival zieht in die Welt hinaus. Wir erzählen diese klassische Coming-of-Age-Geschichte als Computerspiel, in dem fünf Gamer den Weg Parzivals begleiten, kommentieren und immer wieder auch ins Geschehen eingreifen. So belassen wir die Geschichte einerseits in der mittelalterlichen Welt, rücken sie aber zugleich nah an unsere Gegenwart.
2018: Ein Sommernachtstraum
Das Kollegitheater bringt den ‚Schultheaterklassiker’ in einer ganz eigenen Fassung auf die Bühne, die auf die mythische Dimension verzichtet und die Handlung im Hier und Jetzt ansiedelt. Verschiedene Welten treffen in unserer Version aufeinander: Die Welt der Schönen und Reichen, die Halbwelt des Nachtgelichters, der Underdogs und die Welt des Theaters selbst. In verwirrender Weise verschränken sich Sein und Schein, der Traum grenzt an den Alptraum, die Liebe wird zum Wahn, bevor sich alles in scheinbarer Harmonie auflöst.
2017: Die Räuber
Wir haben eine sehr freie Version von Schillers «Räubern» auf die Kollegibühne gebracht. Im Stück geht es um Geschwisterstreit, um einen Vater-Sohn-Konflikt und um jugendlichen Aufbruchsdrang, der ausser Kontrolle gerät – also keine schlechte Grundlage für ein Schultheater. Wir haben eine ganz neue Textfassung erarbeitet, die den Stoff aktualisiert.
Film Teil 1, Film Teil 2 (Passwort: Kollegi17)
2016: Der Sturm
Im «Sturm» geht es um Verschwörungen und Intrigen, um Herrschaft und Unterdrückung, um Utopie und Scheitern, um Hass und Versöhnung – alles lokalisiert in einer Welt, in der Magie, Illusion und Verzauberung das Handeln bestimmen. Ein anspruchsvoller Stoff, der aber bei Shakespeare mit viel Humor aus dem Wissen um die labile Verfassung des Menschen umgesetzt wird.
2015: Augenblick verweile doch …
Verführung zum Bösen? Das Kollegitheater hat sich in lockerer Anlehnung an Goethes Faust mit diesem Thema auseinandergesetzt. Nur: Unser Faust ist kein depressiver Gelehrter, sondern ein verunsicherter Jugendlicher, dem der smarte Mephisto verspricht, seine Wünsche zu erfüllen.
2014: Leonce und Lena
Büchners einzige Komödie, allerdings eine bittere Farce über Langeweile, Gefangensein in den Verhältnissen und einen gescheiterten Ausbruchsversuch aus dem vorgespurten Leben – das Kollegitheater hat den Stoff in Anlehnung an eine Fassung des Jungen Theaters Basel aktualisiert und mit viel Leidenschaft für das Tragisch-Komische auf die Bühne gebracht.
2013: König Ubu
Ursprünglich war es eine Art Schülerstreich: Der 15-jährige Jarry schreibt zusammen mit einem Freund ein Marionettentheater, die Hauptfigur trägt Züge eines verhassten Physiklehrers. Ein paar Jahre später und nach gründlicher Überarbeitung hat es 1896 in Paris Premiere, provoziert einen Theaterskandal und wird – von den Surrealisten gefeiert – zum Klassiker des grotesken Theaters.

2012: Wie es euch gefällt
Eine Komödie über Identität, Geschlechterrollen, Ausstieg und Utopie. Hier wird verführt und verzaubert, Köpfe werden verdreht, mit Identitäten wird gespielt, ja man kann sogar sagen: Hier zeigt sich erst die Notwendigkeit zu spielen und spielend der Welt zu begegnen: All the world’s a stage.
2011: Peer Gynt
Ibsens Stück handelt vom Weglaufen und Ankommen, vom Schweben zwischen Realität und Traum, von Irrwegen und Umwegen. Ein egozentrischer Träumer und Fantast durchrast unbefriedigt und glücklos sein Dasein, findet keinen Halt, hat kein Ziel, sucht nach immer neuen Identitäten und muss schliesslich feststellen, dass er am Eigentlichen vorbei gelebt hat.
2010: Alice im Wunderland
Alice landet in einer traumartigen Unterwelt, die voller Absurditäten und Paradoxa ist. Sie erlebt die merkwürdigsten Abenteuer und begegnet den seltsamsten Wesen, herkömmliche Ordnungssysteme sind aufgehoben und Alice, in den Grundfesten ihrer Identität erschüttert, steht vor der Frage: Wer bin ich eigentlich?

2009: Eine Odyssee
Ad de Bonds Fassung des antiken Stoffes handelt von menschlichen Irrwegen und Krisen aller Art, Trouble im Götterhimmel, Intrigen, Theaterdonner. Und hinter allem steht die Frage: Wer braucht hier wen? Die Götter die Menschen oder die Menschen die Götter?

2008: Frühlings Erwachen
Wedekinds formal erstaunlich modernes Stück wurde vor über hundert Jahren verfasst und macht die Wirrungen und Nöte der Pubertät in einer für die damalige Zeit sehr provozierenden Weise zum Thema. Für unsere Inszenierung wurde das Stück neu geschrieben, ausserdem wurde das Schauspiel durch zahlreiche musikalische und choreographische Elemente ergänzt.
2007: Linie 1, Eine musikalische Revue
Das Berliner Erfolgsstück – auf die Kollegibühne gebracht von 35 Darstellerinnen und Darstellern. Eine Show, ein Drama, ein Musical über Leben und Überleben in der Grossstadt, über Hoffnung und Anpassung, über Mut und Selbstbetrug.

2006: Die Dreigroschenoper
Bunt, vielfältig ironisch, böse, manchmal ein bisschen Schmierentheater, eine Ausstellung kleiner und grosser Gefühle – die Dreigroschenoper mit der kongenialen Musik von Kurt Weill ist Augen öffnend und auf raffinierte Weise unterhaltsam zugleich.
